Herford, 17. Mai 2012 Donnerstag trifft Hauptausschuss die Entscheidung
VON THOMAS HAGEN, NEUE WESTFÄLISCHE
Das letzte Kapitel in der unendlichen Geschichte des Kaufhof-Leerstandes soll am kommenden Donnerstag geschrieben werden – mit einem glücklichen Ende. Das zumindest erhoffen sich große Teile der Stadtpolitik. Einen Favoriten für den letzten Anlauf zur Neugestaltung des Hanse-Carrees nach den Bruchlandungen von ITG und Gundlach gibt es nach Recherchen der Neuen Westfälischen bereits.
Den Namen des Unternehmens wollte allerdings niemand aus den Fraktionen und der Verwaltung preisgeben. „Wir haben mit allen Stillschweigen bis zur Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 24. Mai vereinbart“, sagt Wirtschaftsförderer Dieter Wulfmeyer. Nachdem dem Gremium am Dienstag fünf Konzepte für die Nutzung des seit zwölf Jahren leer stehenden Gebäudes vorgestellt wurden, beraten sich nun die Fraktionen. Einige der Anbieter waren bereits in einer früheren Runde im Juni 2010 dabei.
Wie die NW erfuhr, bewegen sich die Investitionskosten für die von einer Mehrheit favorisierte Einkaufsgalerie in einer 1b-Lage zwischen Gehrenberg, Brüderstraße, Johannisstraße und Martinsgang bei rund 30 Millionen Euro. Der Verkaufsstart könnte sich bis zum Frühjahr oder Herbst 2015 hinziehen.
Der favorisierte Projektentwickler hat bereits in Städten ähnlicher Größenordnung wie Herford Einkaufs-Galerien realisiert. Auf der Homepage beschreibt das Unternehmen seine Vorgehensweise: „Innerstädtische Immobilienprojekte bergen ein Höchstmaß an Komplexität, weil es gilt, sie städtebaulich, verkehrlich und wirtschaftlich optimal in das vorhandene Gefüge zu integrieren. Erfolgreich kann da nur sein, wer flexibel ist. Wir sind klein und beweglich.“ Es seien keine Standardlösungen zu erwarten, sondern individuell auf den jeweiligen Standort zugeschnittene Unikate.
Im Fall des Kaufhofes ist ein Konzept die Basis, das sich mit der vorhandenen Verkaufsfläche von rund 10.000 Quadratmetern begnügt. Eine Ausweitung bis zum Parkhaus Altstadt und der Klingenthal-Passage wird nicht gewünscht, war aus Gesprächen mit Politikern zu erfahren. Der Einzelhandelsverband hatte sich im Vorfeld positiv geäußert: „Die Herforder Innenstadt bleibt für den Einzelhandel nach wie vor interessant.“