Herford, 05. September 2008 Jubiläumsfeier ohne Geschwister Scholl
Dass Herfords Schulen ihre Jubiläen auf hohem Niveau zu begehen verstehen, haben wir erst kürzlich anlässlich der Jubiläumsfeier des Königin-Mathilde-Gymnasiums wieder hautnah erleben dürfen.
Nicht anders war es heute beim 50-jährigen Bestehen der ehemaligen „Realschule Wiesestraße“, die – nachdem sich die drei Herforder Realschulen Namen gegeben haben – den Namen der Geschwister Scholl trägt.
Professionell waren die zahlreichen exakt einstudierten und dennoch leicht locker – wie heutzutage üblich, in englischer Sprache – dargebotenen Beiträge der Schülerinnen und Schüler.
Angefangen mit „Rock the school“ der „stimmigen“ Projektgruppe – über „Samba“, „Timekeeping“, „How do I love“, „Nobody knows“, „Blues“ des Gitarrenkurses – bis hin zu „Have a nice day“ der Schulband, an der nicht nur Dieter Bohlen seine Freude gehabt hätte.
Begleitet wurden die Auftritte – unter der gesamtmusikalischen Leitung des Musikpädagogen Hermann Bökamp – von den Eltern, deren Sprecherin Kerstin Bruns beherzte Worte sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Schulleitung, das Kollegium und die Gäste fand, um sich anschließend sogleich wieder bezüglich des leiblichen Wohls der großen Gästeschar zu kümmern, die später auch vom ehemaligen Schüler Marc Höhne (ELSBACH HAUS) vorzüglich beköstigt werden sollten.
Witzig und dennoch tiefgründig auch der launige Beitrag Elke Thilos, der Sprecherin des Kollegiums, die es verstand, manch kleine Eigenwilligkeiten der ehemaligen Schulleitungen in Erinnerung zu rufen. „Über Herrn Oberhokamp zu berichten überlasse ich gern Euch“, rief sie den Kolleginnen und Kollegen zu.
Der Schülerbeitag sah u.a. ein Interview mit den „Ehemaligen“ Marga Bolk und Ulrich Bien vor, in welchem Ulrich Bien feststellte, dass sich am Gebäude seit seinem Schulbesuch aber auch wirklich nichts verändert habe. Natürlich war auch ihm nicht der von Annemarie Hauck zum Jubiläum liebevoll geschmückte Haupteingang entgangen.
Die Gesamtmoderation der gelungenen Jubliläumsfeier lag – sozusagen als „Chefsache“ – in den bewährten Händen des Schulleiters Bernd Oberhokamp, der es nicht versäumte, die anwesenden ehemaligen Kolleginnen und Kollegen mit der weißen Rose zu apostrophieren.
Schade, das die symbolische „Weiße Rose“ auch in den offiziellen Grußworten sowohl Bürgermeister Bruno Wollbrinks als auch der Dezernentin der Bezirksregierung Elke Gronostay mit nicht einem Wort Erwähnung fand, obwohl die Fotos der „Namenspatronen“ Hans und Sophie Scholl die Einladungen zierten.
Aber auch der Festvortrag Professor Dr. Ferdinand Rüthers, der sich – statt auf den Anlass einzugehen – weit überwiegend mit dessen persönlicher Biographie auseinander setzte, ging mit keinem Wort auf die „Weiße Rose“ oder die Geschwister Scholl ein. Zu seiner Zeit hieß die Schule halt „Realschule Wiesestraße“.
Dank allen Schülerinnen und Schülern, der Schulleitung und dem Kollegium sowie der Elternschaft – besonders den heutigen Akteuren der „GGS“! Schön war’s!
Heinz-Günther Scheffer