Herford, 26. Mai 2012 Der Projektentwickler Concepta will auf dem Kaufhof-Areal für 25 Millionen Euro ein Kaufhaus errichten
Von Ralf Meistes, Herforder Kreisblatt
»Alle guten Dinge sind drei«, sagte Bürgermeister Bruno Wollbrink bei der Vorstellung der Firma Concepta. Der Düsseldorfer Projektentwickler soll auf dem Kaufhof-Areal ein Kaufhaus errichten. Geschätztes Investitionsvolumen: 25 Millionen Euro.
Nach dem die Projektentwickler ITG (Düsseldorf) und Gundlach (Hannover) in den vergangenen Jahren mit ihren Plänen gescheitert waren, wollen sich nun die Concepta-Geschäftsführer Dr. Björn Isenhöfer und Dr. Andreas Martin daran machen, eine Einkaufspassage zwischen Gehrenberg, Brüderstraße und Klosterstraße zu schaffen. Eine Ratsmehrheit aus CDU, SPD und Die Grünen hat sich dafür ausgesprochen, so dass Concepta bis Jahresende Zeit hat, seine Pläne zu verwirklichen. Verläuft alles planmäßig, sollen die Arbeiten 2013 beginnen und das neue Kaufhaus im September 2014 eröffnet werden.
Dabei sind noch viele Fragen offen. So hat sich der Projektentwickler noch nicht entschieden, ob das bisherige Kaufhof-Gebäude einem Neubau Platz machen muss, oder ob im Bestand umgebaut wird. »Egal wie wir uns entscheiden, von der jetzigen Anmutung des Kaufhofs wird nichts übrig bleiben«, verspricht Dr. Andreas Martin.
Die Planungen sehen unter anderem einen Supermarkt im ersten Obergeschoss sowie Ladenzeilen im Erd- und Untergeschoss vor. Auf dem Dach soll ein Parkdeck mit 110 Stellflächen und Photovoltaikanlage errichtet werden. Die Verkaufsfläche soll zwischen 8000 und 9000 Quadratmetern liegen.
»Wir haben in der Vergangenheit häufiger in Kaufhäusern beobachtet, dass das Untergeschoss funktioniert, das Obergeschoss aber schon nicht mehr. Durch das Parkdeck führen wir die Kunden vom Obergeschoss aus durch das Gebäude«, sagte Architekt Jens Siegfried vom Architekturbüro Chapman Taylor. Die Pläne, die Siegfried gestern vorlegte, waren bereits zwei Jahre alt, denn schon 2010 hatten sich die Düsseldorfer um den Kaufhof beworben, hatten aber gegen Gundlach das Nachsehen. »Umso mehr freuen wir uns, dass wir jetzt den Zuschlag erhalten haben. Eine 100-prozentige Sicherheit, dass uns das gelingen wird, haben wir zwar nicht. Wir wollen aber alles versuchen«, sagte Dr. Isenhöfer. Und Dr. Martin ergänzte: »Wir wissen von anderen Projekten, die wir umgesetzt haben, wie wichtig diese Kaufhäuser auch für die Menschen in der Stadt sind. Deshalb wollen wir mit den Menschen vor Ort das Projekt entwickeln.«
Zur Frage nach den künftigen Mietern halten sich die Beteiligten bedeckt. Da in den Skizzen eine große Fläche für einen Supermarkt eingezeichnet war, wird spekuliert, dass sich dort ein Rewe-Markt ansiedeln könnte. Mit Rewe hat Concepta bereits an anderen Orten zusammengearbeitet. Als weitere potenzielle Mieter tauchen Namen wie C&A, dm oder Deichmann auf. Sollte das Projekt umgesetzt werden können, dann wird die Stadt das Areal samt Gebäude für 3,1 Millionen Euro an den Projektentwickler verkaufen. »Die Herforder haben es verdient, dass an dieser Stelle etwas Neues entsteht«, sagte Bürgermeister Bruno Wollbrink. Er betonte, dass die Entscheidung für Concepta von einer breiten Ratsmehrheit getragen werde. Zugleich hob er hervor, dass es ein gutes Zeichen sei, dass nach der Aufgabe von Gundlach gleich sechs Kandidaten bereit standen, um das Areal zu revitalisieren. »Dieses Interesse namhafter deutscher Projektentwickler zeigt, dass Herford ein interessanter Einzelhandelsstandort ist.«