Im dritten Anlauf zur „Stadtgalerie“

Herford, 26. Mai 2012 Concepta will 25 Millionen in Kaufhof-Areal investieren und daraus attraktives Einkaufszentrum machen
VON THOMAS HAGEN, NEUE WESTFÄLISCHE

Es muss gelingen | FOTO/MONTAGE: FRANK-MICHAEL KIEL-STEINKAMP

Die Ankermieter haben die Düsseldorfer Projektentwickler von Concepta im Blick, Zeit nehmen für die Planung der „Stadtgalerie“ werden sie sich dennoch. „Bis zum Jahresende dauert die Phase. Dann steht fest, ob wir unser Konzept eines Handelshauses auf drei Ebenen in Herford bis zum Herbst 2014 umsetzen können“, sagte gestern Dr. Björn Isenhöfer, einer von drei Concepta-Gesellschaftern. Entstehen soll auf der Kaufhof-Fläche eine Einkaufsgalerie mit maximal 180 Arbeitsplätzen auf drei Ebenen plus Parkdeck.
Alle Zeichen deuten in diesem Falle auf einen Abriss der Einzelhandels-Brache hin. Wie berichtet, hatten die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen sowie zwei weitere Ratsmitglieder den Zuschlag für die Entwicklung des Geländes an die Düsseldorfer Firma gegeben. Bürgermeister Bruno Wollbrink kommentierte die Entscheidung in Anspielung auf den dritten potenziellen Investor: „Aller guten Dinge sind drei. Es wäre schön, wenn sich diese Weisheit in Herford bestätigen würde. Sollte es allerdings wieder nicht zur Realisierung kommen, stellt sich dort die Frage nach Einzelhandel in der Innenstadt nicht mehr. Doch das wird nicht passieren.“

Die ehrgeizigen Pläne des siebenköpfigen Concepta-Teams werden architektonisch von Jens Siegfried vom renommierten Architektur- und Städtebaubüro Chapman Taylor unterstützt. Er hatte bereits im Juni 2010 Skizzen erarbeitet und vorgestellt, als der Auftrag an die mittlerweile gescheiterten Gundlach-Planer ging. Unverändert dienen diese Skizzen als Planungsbasis.

Mit einer optischen Spange sollen Gehrenberg und Brüderstraße verbunden, der Baukörper in die Bauflucht des Depots vorgezogen werden. Das Entree soll eine „große städtebauliche gläserne Geste setzen“. Rolltreppe und Aufzüge dienen der bequemen Erreichbarkeit. Außen- und Innengastronomie sollen die Aufenthaltsqualität verbessern.

„Wir favorisieren einen Neubau, da der alte Baukörper nur schwer für unser Konzept nutzbar ist. Dabei greifen wir aber nicht in einen Baukasten, jedes unserer Projekte wird Bedürfnissen und Standorten angepasst“, sagte Isenhöfer während eines Pressetermins. Herford bleibe attraktiv für Marken-Artikler, gerade aus dem Mode-Bereich. Interessant sei es, wenn man die heimischen Textil-Größen wieder mit speziellen Stores ins Boot holen könnte. Sie könnten sich im Erd- oder Untergeschoss präsentieren, denn im Obergeschoss soll ein großzügiger Lebensmittelmarkt seinen Platz finden. Darüber soll ein 110 Plätze umfassendes Parkdeck mit Photovoltaik-Dächern entstehen.

Dr. Andreas Martin, auch Concepta-Gesellschafter, zur Situation: „Wir haben anderswo Ankermieter wie C&A, H&M, Saturn, und Deichmann, die uns begleiten. Aus diesen Reihen gibt es positive Rückmeldungen. Das bedeutet aber nicht, dass wir vorhandene Läden in die StadtGalerie abwerben.“ Es gebe einige Sortimenter, die es nach Herford ziehe. „Wir sind keine Zauberer mit Geheimformeln. So ein Projekt macht viel Arbeit.“ Beim Scheitern des Projektes bliebe die Stadt auf dem 3,1 Millionen-Objekt sitzen.