Herford, 23. März 2011 Scheffer: „Ich folge dem Vorschlag Gerd Bodes!“
Selbstverständlich stehe ich weiterhin vollinhaltlich zu meiner Abstimmungsempfehlung anlässlich des Bürgerentscheides im letzten Jahr, als es um das Für und Wider bezüglich der anfangs auch aus meiner Sicht unausgegorenen Umsetzung des Oppenheim-Projektes – das Skulpturenprojekt „Safety Cones“ – ging.
Wenn die Stadt Herford mit MARTa das Thema „zeitgenössische Kunst“ auf ihr Panier gehoben hat, so glaubte ich, als ich erstmalig mit dem Projekt konfrontiert wurde, zuvor „gelernt“ zu haben, dass zeitgemäß zu sein und zu handeln, nun einmal zwingend „Wechselausstellungen“ bedinge. Nichts hätte also aus meiner Sicht dagegen gesprochen, die Gestaltung der fünf Standorte der einstigen Stadttore – selbstverständlich gern unter Nutzung der MARTa-Kompetenz – in der großen Kunstszene auszuschreiben und zu rhythmisieren?
Im Laufe der meines Erachtens zum Teil subjektiv geführten öffentlichen Diskussion habe ich meine Meinung sodann korrigiert, bzw. revidiert.
In dem Zusammenhang ist mir schließlich vor einem Jahr unter anderem der hohe symbolische Wert des Projektes „Fünf Tore fünf Orte“, welches vorsieht, fünf Künstler aus fünf verschiedenen, für Herford bedeutsamen Ländern, bzw. möglicherweise von fünf Kontinenten zu gewinnen, bewusst/er geworden.
So stand am Ende meiner Meinungsbildung die wörtliche Empfehlung:
„Lassen Sie uns mit dem Skulpturenprojekt „Safety Cones“ Dennis Oppenheims den mutigen Versuch unternehmen, einen markanten Startpunkt für das Projekt „Fünf Tore fünf Orte“ zu setzen, der nicht nur die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gäste Herfords, sondern auch weitere Sponsoren und Künstler überzeugt.“
Wie eingangs bereits gesagt, kann und soll es – auch dem Wortlaut nach – bei exakt dieser Empfehlung bleiben.
Trotzdem bin ich – nach den zahlreichen positiven Gesprächen in Verbindung mit den inzwischen liebgewonnenen „Safety Cones“ – bereit, mich auf eine weitergehende Diskussion einzulassen, die meines Erachtens sogar mehrheitsfähig sein könnte.
So stellt sich mir die Frage, ob es nicht auch richtig sein könnte, eine „4 plus 1„-Lösung zu favorisieren, die nicht etwa im Widerspruch zu der Ursprungsidee steht, sondern sich zu einer begründbaren Variante auswachsen könnte?
Wenn in der kontroversen Debatten häufig – gelegentlich durchaus vorwurfsvoll – zu vernehmen war, dass man froh sein möge, im Rahmen des Projektes mittels zeitgenössischer Kunst die Standorte der ehemaligen Stadttore markiert zu erhalten, so ließe sich dieses ehrgeizige Projekt natürlich auch mit vier modernen Lösungen und einer historisierenden Lösung umsetzen.
Genau diese Möglichkeit bot und bietet sich an genau einem Standort – am Steintor.
Ich bin sicher, dass selbst mit den Ideengebern für das Projekt „Fünf Tore – fünf Orte“ im Konsens ein tragfähiger Kompromiss hinsichtlich einer „4 plus 1„-Lösung zu erzielen wäre.
Was spricht dagegen, später ebenso freimütig wie überzeugt einzuräumen, dass die schrittweise Umsetzung des Projektes „Fünf Tore – fünf Orte“ eine Debatte auch darüber ausgelöst habe, zumindest eines der ehemaligen Tore baulich nachzuempfinden, um damit sogar dem ebenfalls ehrgeizigen Herforder Anspruch „Mittelalter trifft Moderne“ einmal mehr gerecht zu werden?
Es würde mich nicht wundern, wenn schon sehr bald sowohl die Ideengeber, Befürworter und Sponsoren der Ursprungsidee „Fünf Tore – fünf Orte“ als auch die Ideengeber und Sponsoren für eine Reminiszenz an unser Herforder Steintor sowie unsere Herforder Stadtführerinnen und Stadtführer – aber auch wir Bürgerinnen und Bürger Herfords – genau diesen Entwicklungsprozess innerhalb und außerhalb Herfords plausibel vertreten würden.
0!, wie ideenreich – Herford
HG Scheffer