Sie sprechen miteinander

Herford, 22. Jan. 2011  Sport und Politik auf der Suche nach praktikablen Beiträgen zur Haushaltskonsolidierung
VON ULRICH FINKEMEYER (NW)
Ralph Pohlmann (FDP), Jutta Decarli (Sportdezernentin), Walter Schulte ((Abteilungsleiter Bildung und Sport), Günter Rabe (2. Vorsitzender des Stadtsportverbandes), Jürgen Berger (SSV-Schatzmeister), Herbert Even (Grüne) und Wolfgang Rußkamp (CDU, v. l.) studieren ein vom SSV eingebrachtes Arbeitspapier, das eine Aufgabenbeschreibung des Paktes für den Sport skizziert.
Konzentrierte Arbeit | FOTO: ULRICH FINKEMEYER

Der Stadtsportverband (SSV) Herford möchte die Missstimmigkeiten mit der Lokalpolitik, die durch die Diskussion um die Sportstättennutzungsgebühr entstanden sind, vergessen lassen und die Zusammenarbeit mit der Politik wieder aufnehmen. Aus diesem Grund lud der SSV Fraktions- und Verwaltungsvertreter ein, um einen Arbeitskreis „Pakt für den Sport“ zu gründen.

„Die Gespräche über den Beitrag des Sports zur Haushaltskonsolidierung müssen weitergehen“, sagte Günter Rabe, 2. Vorsitzender des SSV. Der Einladung gefolgt waren von der CDU Ratsfraktionsvorsitzender Wolfgang Rußkamp, von den Grünen Herbert Even (Fraktionsmitglied) und von der FDP Ralph Pohlmann (Fraktionsmitglied und Mitglied des Sportausschusses). Von der Verwaltung dabei waren Jutta Decarli, Dezernentin Sport, Jugend und Soziales, sowie Walter Schulte, Abteilungsleiter Bildung und Sport. Einzig die Fraktionsvorsitzende der SPD, Christa Jahnke-Horstmann, war nicht anwesend. Sie sei in einer Fraktionssitzung und werde zu einem späteren Termin in die Gespräche einsteigen, ist sich Günter Rabe sicher. Rabe hatte SSV-Schatzmeister Jürgen Berger auch als Protokollant zur Seite.

Dass nun er die erste Gesprächsaufnahme führe, liege darin begründet, dass eventuelle persönliche Befindlichkeiten durch die Abwesenheit des SSV-Vorsitzenden Hans-Joachim Zedler umgangen werden sollen, meinte der stellvertretende Vorsitzende des SSV in Richtung Wolfgang Rußkamp, der eine entsprechende Frage gestellt hatte und der mit Zedler aneinander geraten war. Der CDU-Fraktionsvorsitzende war ein wenig irritiert ob der Abwesenheit des Gesprächskreis-Einladers Zedler. „Wir wollen nun in einem ersten Schritt festlegen, wie ein derartiger Arbeitskreis funktionieren könnte“, meinte Rabe und legte ein Arbeitspapier vor, in dem in sieben Schritten die Aufgaben eines „Paktes für den Sport“ skizziert sind. Die Anwesenden nahmen die Aufgabenbeschreibungen wie „Erstellung einer aktuellen Leistungsbilanz des Sports durch den SSV“ oder „Ermittlung des Einsparpotenzials durch Sportvereine“ zur Kenntnis. Sie wollten aber zuvor feststellen, ob es sinnvoll sei, neben dem Sportausschuss einen Gesprächskreis zu installieren. „Wenn ich nichts mehr weiß, gründe ich einen Arbeitskreis.“ Ralph Pohlmanns polemische Anmerkung zielte auf die Sitzungsökonomie. Hier drohe doppelte Arbeit, deutete das Ratsmitglied an, „und vielleicht eine Ausdünnung des Sportausschusses“. Herbert Even schlug vor, „besser einen Unterausschuss zu gründen.“ Diese Idee fanden auch Rußkamp, Decarli und Schulte praktikabel. Rußkamp wolle aber zunächst den Vorgang mit seiner CDU-Fraktion absprechen. Rabe nahm Evens Vorschlag dankend an, denn damit könne zusammen mit vier Fraktions- und zwei SSV-Vertretern vorgedacht und dem Sportausschuss Empfehlungen gegeben werden. „So können wir gemeinsam nach vorne blicken und Lösungen für die Haushaltskonsolidierung vorantreiben“, meinte ein optimistischer Günter Rabe.