Herford, 13. Nov. 2010 Neues Design für alle Produkte und Tochterunternehmen der Stadt vorgestellt
VON THOMAS HAGEN
Alles neu macht der – Januar. Ab dann springt dem Betrachter ein sympathisches O!, eingebettet in frisches Mai-Grün, entgegen. Das alte hüpfende O des Herford-Schriftzuges ist nach mehr als 20 Jahren passé. Ebenso wie das angejahrte Motto „Mittelalter trifft Moderne“. Das von einer Wuppertaler Agentur entwickelte neue Logo soll eine andere Assoziation wecken: Respekt für eine Stadt, deren Bürger mutiger sind als sie wahr haben möchten. Und die stolz sein können auf Vieles, was ihre Stadt besonders macht.
Vorgestellt wurde das neue Logo für alles, was die Produkte der Stadt Herford und ihrer Töchter betrifft. Augenfällig das Museum MARTa, aber auch die nicht ganz so offensichtlichen Errungenschaften und Qualitäten. So wie der Offene Ganztag, das Freizeitbad H2O, die NWD, die Eishalle, zwei Großdiskotheken, der Wall mit seinen Flüssen, das Jahnstadion und die Wirtschaft mit seinen bereits etablierten starken Marken wie Poggenpohl, Brax, Bugatti oder T+A.
Hier will die Stadt Herford sich ebenfalls positionieren – als Marke. Denn „Marken sind kein Selbstzweck, sie dienen der Identifikation und Differenzierung von Produkten“. Das jedenfalls sagt die maßgeblich an der Logo- und Markenentwicklung beteiligte Fachfrau Dorothea Frommberger. Sie hat schon am Image von Becks oder Lufthansa mitgestrickt.
Wie so ein Logo inklusive Schriftzug und Botschaft entsteht, stellte die Stadtmarketinggesellschaft Pro Herford gestern Vertretern aus Rat, Verwaltung, Stadt-Töchtern und der Wirtschaft im Elsbach-Haus vor. Empfangen wurden die Gäste vom frischen Grün, das sowohl Herbert Even (Grüne) als „das Grundrauschen des 21. Jahrhunderts“ als auch Kreislandwirt Werner Seeger (CDU) als „die Farbe der Landwirtschaft“ scherzhaft für sich requirierten.
„Herford soll sich mit dem neuen Image zeitgemäß präsentieren,“ sagte Frank Hölscher (Pro Herford). Mit dem neuen Design wage man den entscheidenden Schritt. „Wir wollen die Marke Herford stärker in das Bewusstsein aller rücken und ihre Identifikation mit ihrem Standort stärken.“ Das große „O“ mit dem Ausrufezeichen sei ein „offener Rahmen, den es zu befüllen gelte“, sagte Frommberger. Der farblich abgesetzte Schriftzug „herford“ unterstreiche die Botschaft. Bewusst sei der Städtenamen nach oben gesetzt. Er zeige an, dass Herford stark und eigenwillig sei und den Wettbewerb mit anderen Kommunen nicht scheuen muss.
Das neue Logo liegt bereits in vielfältiger Weise vor – vom iPhone-App bis zur Visitenkarte. Und der Markenauftritt nötigte gestandenen Unternehmern wie Siegfried Amft (T+A) oder Mark Freyberg (Marketingleiter Brax) mehr als wohlmeinende Kommentare ab: „Dieses Logo und der Auftritt sind zeitgeistig und heben sich deutlich ab im Konzert der vielen Anderen. Es hat einen international einsetzbaren Anstrich und es ist mutig.“ Auf die Ratsvertreter aller Couleur machte das grüne O! den typisch ostwestfälischen Eindruck: „Ganz gut. Je länger ich es auf mich wirken lasse, desto positiver wirkt es“, sagte Petra Basler (SPD). Jetzt muss es noch beim Bürger ankommen.