Herford, 21. Okt. 2010 Und wieder zieht einer die Reißleine . . .
Als Delegierter – damals noch langjähriges FDP-Mitglied (heute Freie Wähler) – war ich dabei, als Jürgen W. Möllemann, mit dem mich einst das Fallschirmspringen verband, den bis dahin vollkommen unbekannten „Chaos-Professor“ Andreas Pinkwart, der gerade frisch gebackener Vater geworden war, erstmalig auf dem Landesparteitag der FDP NRW „vorzeigte“ und uns Landesdelegierte aufforderte, ihn – „von Null auf 100“ – in den FDP-Landesvorstand zu wählen.
„Kennst Du den?“, fragte mich damals Dr. Lore Blanke, die ebenfalls als Delegierte am Landesparteitag teilnahm. „Der scheint ja Möllemanns neueste Trumpfkarte zu sein?“
Ende 2002 setzte Pinkwart sich – nach dem erzwungenen Rücktritt Jürgen W. Möllemanns – gegen seine Mitkandidaten/-in Ulrike Flach, Rolf Köster und Joachim Schultz-Thornau („SchuTo“) – als neuer FDP-Landesvorsitzender durch.
Seine Entscheidung, zu gehen, verstehe ich voll und ganz.
Mit Pinkwart als Möllemanns Nachfolger verbindet mich somit der Abstand zur FDP.
Ich denke aber, dass uns weiterhin auch der „liberale Gedanke“ – eben eine freiheitliche Gesinnung – verbinden wird.
Heinz-Günther Scheffer
P.S. Ich hänge mal – interessehalber – eine Pressemitteilung an, die mir Pinkwarts damaliger Büroleiter Rudi Hielscher am 28. Oktober 2003 zusendete.
Pinkwart verlässt das „Schifflein“ FDP hoffentlich nicht wegen des „Liberalen Aufbruchs“ ausgerechnet Frank Schäfflers MdB? Ansonsten gäbe es allerdings eine weitere Gemeinsamkeit.
Pressemitteilung
Montag, 27. Oktober 2003
Pinkwart:
„Initiative Freie Demokraten in der FDP“ ist keine neue Bewegung, sondern sind nur singuläre, persönliche Ambitionen Einzelner!“
Zu den Äußerungen der Landesvorstandsmitglieder Stefan Grüll und Andreas Reichel zur sogenannten „Initiative Freie Demokraten in der FDP“ oder auch „Liberale Bewegung“ genannt im Focus und an anderer Stelle erklärt der Landesvorsitzende der NRW-FDP Andreas Pinkwart:
„Grüll und Reichel machen mit ihrer gezielten Desinformation den von vorneherein zum Scheitern verurteilten Versuch, die FDP zu destabilisieren. Sie repräsentieren keine Bewegung, sondern verfolgen lediglich isoliert ihre persönlichen Ambitionen. Sie versuchen Hirngespinste aufzubauen und Gerüchte zu streuen, die nicht den Tatsachen entsprechen.
Dazu stelle ich klar:
1. Das Verhältnis zwischen Guido Westerwelle und mir basiert fest auf Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung. Andere Verlautbarungen oder Presseberichte weise ich entschieden zurück.
2. Die FDP-NRW ist mit Guido Westerwelle als Bundesvorsitzenden und mir als FDP-Landesvorsitzenden und stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Garant für die Fortschreibung der Strategie der Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der FDP insgesamt. Eine wie auch immer geartete Klientelpoltik wird es mit uns nicht geben.
3. Damit befinden wir uns auf dem Fundament gemeinsamer Strategiepapiere und Beschlüsse der Partei. Der Landesvorstand, die Landtagsfraktion und die Landesgruppe NRW im Deutschen Bundestag stehen an unserer Seite.
Stefan Grüll und Andreas Reichel haben seit Monaten nicht mehr an den Sitzungen des Landesvorstandes teilgenommen. Durch die Art der Veröffentlichung ihrer Positionen entlarven sie ihre wahren Ziel:
Letztendlich wird der verzweifelte Versuch unternommen – über unberechtigte Kritik und falsche Darstellungen über den Zustand der NRW-FDP-, den Heimatverband von Guido Westerwelle zu destabilisieren und damit letztendlich Guido Westerwelle als Parteivorsitzenden.
Jedem Versuch der Destabilisierung der FDP werden Guido Westerwelle und ich in engem Schulterschluss entschieden entgegentreten.“