Herford, 28. Sept. 2010 offizielle Ratsanfrage zur Sitzung des Rates am 01. Oktober 2010
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Bürgermeister,
seit mithin 6 Jahren beschäftige ich mich inzwischen bekanntermaßen intensiv mit der für die Innenstadtentwicklung wichtigen künftigen Nutzung des ehemaligen Kaufhof-Areals.
Durch die von mir für den Standort Herford in 2006 gewonnene ITG Düsseldorf, die das ehem. Kaufhof-Areal von der Deka Frankfurt erwerben konnte, das Projekt eines „shopping centers“ jedoch Ende letzten Jahres leider aufgeben musste, sind wir inzwischen als Stadt Herford immerhin Eigentümerin des i.R. stehenden Areals, so dass wir endlich weitgehend planungs- und handlungsfrei sind.
Statt die Entwicklung des Areals nun dann „professionell/er“ anzugehen und zu verfolgen, hat die Verwaltung – ohne Ratsbeteiligung – im Mai 2010 ein als „Herforder Lösung“ Herforder Lösung für das ehemalige Kauhof-Areal bezeichnetes Konzept eines ortsansässigen Architekturbüros sowie eines Hannoveraner Projektentwicklers favorisiert.
Zur Ratssitzung am 18. Juni 2010 hat man sich schließlich auf eine „Kenntnisnahme“ der inzwischen involvierten Ratsmitglieder hinsichtlich der von der Verwaltung favorisierten „Herforder Lösung“ verständigt, nachdem man zuvor die übrigen interessierten Projektentwickler – leider nur im „Schnelldurchgang“ – ihre z.T. sehr überzeugenden Konzepte hatte präsentieren lassen.
In der Ratssitzung am 18. Juni 2010 habe u.a ich sehr deutlich – für’s Protokoll – gefordert, dass – vor weiteren Entscheidungen – in der Ratssitzung am 01.Oktober 2010 ein ebenso konkreter wie belastbarer Sachstandsbericht bzgl. der m.E. nicht tragfähigen „Herforder Lösung“ gegeben werde, die u.a. den weitgehenden Erhalt der vorhandenen „Kaufhof-Ruine“ vorsieht.
Meine bewusst für’s Protokoll formulierte Forderung fehlt leider wiederum im Protokoll zur Ratssitzung am 18. Juni 2010.
Heute nun ist zu vernehmen, dass bereits im Anschluss an die Ratssitzung am 01. Okt. 2010 ein Kaufvertrag mit den Partnern der von der Verwaltung favorisierten „Herforder Lösung“ in’s Haus stehe.
Dazu ergeben sich für mich per heute u.a. folgende Fragen:
- Liegt für die „Herforder Lösung“ ein tragfähiges belegtes Konzept vor?
- Ist dieses Konzept – sofern vorhanden – erneut im Detail mit den übrigen präsentierten Konzepten abgeglichen worden?
- Sind die Argumente der übrigen anbietenden Projektentwickler überhaupt noch einmal gewichtet worden?
- Ist der Verwaltung konkret bekannt, weshalb die ITG das Projekt aufgegeben hat?
- Ist der Verwaltung bekannt, dass in dem Zusammenhang ein wesentlicher Grund die Größe und – damit verbunden – die Wirtschaftlichkeit war?
- Ist die Verwaltung nicht z.B. aufmerksam bzgl. der begründeten Größe des – gar gemeinsam mit der Parkbau West – präsentierten ebenso überzeugenden wie – besonders auch wirtschaftlich – tragfähigen Konzeptes der weiterhin an der Entwicklung des Projektes höchst interessierten GEDO München geworden?
- Hat man sich durch die namhaften Herforder Textil-Unternehmen noch einmal bestätigen lassen, dass diese allenfalls bereit sind, sich mit Shops vergleichsweise „kleinster“ Größe zu beteiligen?
Es stellen sich hier noch weitere zahlreiche Fragen.
Ich bitte höflichst um konkrete Beantwortung meiner vorstehenden Fragen in der Ratssitzung am 01. Okt. 2010.
Recht vielen Dank!
Mit freundlichem Gruß
HG Scheffer
Die Verkaufsflächen des künftigen „Kaufhofes“ werden entscheidend sein!