Es ist wirklich alles andere als erfreulich, dass sich neuerlich WWS, „Elsbach“, Pro Herford und MARTa als finanzielle „Großbaustellen“ darbieten.
Die vom Bürgermeister ursprünglich angestrebte „Verwaltungsreform“ hat binnen kürzester Zeit ganz erhebliche Blessuren hinnehmen müssen, die auch an den offensichtlich z.T. fachlich überforderten Führungskräften nicht spurlos vorüber gegangen sind?
Erschwert wird die diesbezügliche Beurteilung letztlich durch das weiterhin einhergehende Informationsdefizit, bzw. den Umstand, die jeweiligen Entwicklungen nicht rechtzeitig und umfassend sowohl sachlich ehrlich als auch kompetent zu thematisieren.
Verwiesen sei in dem Zusammenhang u.a. auf die unsägliche, insofern leider typische aktuelle Ratsdebatte zum laufenden Haushalt sowie die Aussagen des Kämmerers zu der Höhe des Defizits des laufenden Jahres.
Zu unterstützen ist die offensichtliche Einsicht des Bürgermeisters, „Profis“ von außen in städtische Geschäftsführer- Positionen zu berufen.
Wenn man wesentliche Teile der Verwaltung nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen organisiert, so bedingt das die Bestellung entsprechend qualifizierter Fachleute für die Führungspositionen. In dem Zusammenhang den Fokus ausschließlich auf die Kosten qualifizierten Personals zu richten, wie von den Fraktionen der „Großen Koalition“ verlautet, spiegelt hingegen eine weitere unprofessionelle, um nicht zu sagen inkompetente Einschätzung und Bewertung wider.
Interessant ist bzgl. der Bewertung der aktuellen Defizite der Pro Herford GmbH, an deren Spitze selbstverständlich ein Marketing-Profi stehen sollte, dass nun transparent ist, wie viel Geld für dilletantisches Stadtmarketing ausgegeben wird. Früher verschwanden die aktuell offen gelegten Kostenpositionen an verschiedenen Stellen des städtischen Haushalts?
Was die davon laufenden Kosten auch bei der WWS / Elsbach betrifft, so muss sich natürlich u.a. der dortige Aufsichtsrat die Frage stellen lassen, ob die Verluste nicht angesichts der bekannten Zahlen frühzeitig erkennbar waren. Hätte man früher genau/er hin geschaut, hätte man auch schon früher Anzeichen dafür erkennen müssen.
Insgesamt wird immer deutlicher, dass die zuletzt versuchte, letztlich nur in Teilen und inkonsequent umgesetzte Neustrukturierung der Verwaltung und ihrer Gliederungen in kürzester Zeit gescheitert ist.
Der Umbau der Verwaltung hin zum propagierten „Konzern Stadt“ erfordert sowohl Kompentenz als auch Konsequenz.
Experimente können und sollten wir uns jetzt nicht mehr leisten. Exponierte Positionen gar als „Bewährungsmaßnahme“ auszuloben, wäre geradezu beispielhaft für einen weiteren experimentierenden Ansatz, Herr Bürgermeister.