Die Ratspartei „Liste 2004 – Initiative für Herford“ fordert die sofortige Zurückstellung des beschlossenen Ausbaus des Walls um weitere 200 m auf der Grundlage der bisher erstellten, bis heute nicht fertig gestellten und damit unbefriedigenden ca. 160 m langen Musterstrecke vom Steintor bis zum Daniel-Pöppelmann-Haus.
Die weiteren 200 m Ausbau für mithin € 380.000,00 sind weder vor dem Hintergrund leerer Kassen noch vor dem Hintergrund des bis heute unvollständigen, bzw. fehlenden Gesamtkonzeptes zu rechtfertigen.
Die vorhandene, ca. 160 m lange „Musterstrecke“ vom Steintor bis zum Daniel-Pöppelmann-Haus dokumentiert das bisherige Ergebnis.
Die einen erheblichen Teil der Kosten ausmachenden „Geschichtsbalkone“, die den Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen unserer Stadt die Geschichte des Walls vermitteln sollten, sind bis heute nicht bestückt. Welchem Zweck sie inzwischen zugeführt werden, lehrt die Örtlichkeit. Leider werden sie auch bereits verunziert und zerstört.
Bzgl. der Breiten der unterschiedlich ausgebauten und belegten Streifen für den Geh-/Fahr- und Ruhebereich besteht bis heute keine Einigkeit innerhalb der befassten Gremien.
Eine gezielte Befragung der Bürgerinnen und Bürger durch die Verwaltung hatte immerhin zum Ergebnis, dass u.a. auch die eigenwillige, mit eigens entwickelten Leuchten gestaltete Beleuchtung der bisher erstellten Musterstrecke in der jetzigen Ausführung Anlaß zur Kritik biete.
Überhaupt wurde den zu befassenden Entscheidungsgremien der Stadt bis zum heutigen Tage kein Gesamtkonzept für die grundsätzlich von ihrem Umfang her überschaubare Wallanlage mit ihren gut 3 km Länge – unter Einbeziehung eben auch der Über- und Unterführungen – vorgelegt, dem z.B. die Gesamtgestaltung einschl. auch der Gesamtkosten zu entnehmen gewesen wären.
Ein Architektenwettbewerb, der sich auch in diesem Fall geradezu aufgedrängt hätte, wäre geeignet gewesen, hier umfassend Aufschluß zu vermitteln.
Weshalb die vorstehenden Daten bis heute schlicht fehlen, vermochte bisher niemand schlüssig zu beantworten.
So hätten Rat und Verwaltung auch die Möglichkeit gehabt, die Gesamtplanung – z.B. aufgeteilt in sinnvolle Bauabschnitte – in einen zeitlich definierten Gesamtrahmen einzufügen.
Tatsache ist, dass in den Haushaltplan der Verwaltung für das laufende Kalenderjahr 2006 lediglich noch der jetzt anstehende Betrag in Höhe von 380.000,00 für die i.R. stehenden 200 m (!) „Wallausbau“ eingestellt worden ist.
Die Vorausschau der Haushaltsansätze – wie sie den Ratsmitgliedern derzeit vorliegt – sieht für die kommenden drei Jahre keinerlei Ansätze für einen weiteren oder gar vollständigen Wallausbau und/oder dessen Unterhaltung vor.
Der jetzige weitere Ausbau von lediglich 200 m kann somit auch nicht als Rechtfertigung dafür dienen, mit der „Wallanlage“ – neben MARTa – im Sinne der Stadt ein weiteres neu gestaltetes so genanntes „Alleinstellungsmerkmal“ aufweisen zu können.
Statt dessen haben wir – halten wir an der jetzigen Planung fest – demnächst 2 „Musterstücke“ in einer Länge von ca. 160 m und weiterer bereits leicht alternativ zu gestalten gewünschter 200 m.
Zu den weiteren 200 m (2. „Musterstück“) hat sich aktuell der Beirat für Stadtbildpflege dezidierte Gedanken gemacht.
Ohne darauf an dieser Stelle im Detail einzugehen, darf die Feststellung getroffen werden, daß es nicht einzusehen ist, dass in die neuerlich mehrheitlich zu schultern gewünschten weiteren 200 m € 380.000,00 investiert werden.
Der vorhandene Zustand rechtfertigt das – noch dazu vor dem Hintergrund der aktuell erforderlichen sonstigen Abstriche bzgl. der städtischen Investitionen an zahlreichen anderen Stellen – in keinem Fall.