Alle 11 Stadtentwicklungskonzepte als preiswürdig eingestuft
Der von Prof. Dr. Dieter Hassenpflug (Bauhaus-Universität Weimar/Tongji-University Shanghai) und dem Herforder Fraktionsvorsitzenden Heinz-Günther Scheffer angestoßene Studentische Ideenwettbewerb „Herford 2020“ hat in diesen Tagen in Weimar mit der Bewertung durch die Jury einen vorerst finalen Höhepunkt erreicht.
34 Studierende aus 7 Nationen der Fachbereiche „Architektur“ und „Europäische Urbanistik“ der Bauhaus-Universität Weimar haben sich ein Semester lang in Gruppen zu je 3 Studierenden mit der Stadt Herford auseinandergesetzt und unter der verheißungsvollen Überschrift „Herford 2020“ wettbewerbsmäßig 11 Stadtentwicklungskonzepte erarbeitet.
Die Aufgabenstellung sah in besonderem Maße vor, den Stadtraum zwischen Bahntrasse und Aa einerseits und zwischen Hansastraße und der Linie Stadtgraben-Kreishausstraße bzw. das „Dreieck“ MARTa – Radewig – Altstadt-Zentrum urbanistisch so zu entwickeln, dass Radewig und MARTa-Quartier in eine Beziehung wechselseitiger Förderung und Bereicherung treten können.
Dabei war das Wirkungsgefüge zwischen Bahnhof, Radewig MARTa und Innenstadt-Zentrum besonders zu beachten.
Die Jury stufte die 11 hervorragenden Arbeiten sämtlichst als preiswürdig ein, was gleichzeitig bedeutet, dass alle 34 Studierenden mit ihren Arbeiten am 09. April um 11:45 Uhr zur offiziellen und öffentlichen Preisverleihung durch den Herforder Bürgermeister auf den MARTa-Campus an der Goebenstraße eingeladen sind.
Die maßstäblichen Architekturmodelle werden dann noch bis zum 22. April auf der MARTa-Baustelle gezeigt.
Die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit von Susanne Prehl, Daiwa Jakutyte-Walangitang und Sebastian Brand sieht u.a. eine Hochschule/Uni in der Radewig vor.
Die von der Jury zweitplatzierten Studierenden Kristiane Schley, Simone Schöbel und Jens Büchting haben u. a. die Arndtstraße in Richtung Rathaus verschwenkt.
In der mit dem 3. Preis belegten Arbeit von Falk Hartenstein, Madlen Buchmann und Silvia Ulrike Rauch geht es u.a. um eine Mall sowie eine Einkaufspassage im Bereich des vorhandenen C&A-Gebäudes.
Patrick Gründel, Robin Rochlitz und Alexej Kolyschkow sehen in ihrer viertplatzierten Arbeit u.a. die Rekonstruktion des ursprünglichen Stadtteils Radewig vor, was die Verlegung der Straße „Auf der Freiheit“ in einen Tunnel bedingt, an welchen sich höhengleiche unterirdische Parkflächen anschließen.
Interessant bietet sich auch die mit einem Geldpreis bewürdigte Arbeit von Alexander Grychtolik, Kathrin Herz und Sebastian Frerichs dar, die „Shuttles“ auf Werre und Aa als weiteres innerstädtisches Verkehrsmittel vorsehen. Die Technische Lösbarkeit hat man gemeinsam mit der TU Ilmenau geprüft.
Aber auch eine typisch chinesische Lösung der Gruppe Na Chen, Hui Xiang, Fei Che und Zhang Xue Feng mit dem Titel „The Ring“ befindet sich unter den Arbeiten. ‚Der Ring von Herford‘ hat dabei zwei Bedeutungen: Er soll sowohl als Markierung als auch als Brücke verstanden werden. Die Fläche innerhalb des ‚Rings‘ soll sich als eine Art Schaubühne des täglichen Lebens entwickeln.
Um den Studentischen Ideenwettbewerb ‚Herford 2020‘ für die Stadt kostenneutral zu gestalten, war es Scheffer u.a. gelungen, für die Unterbringung der 34 Studierenden Herforder Gastfamilien zu finden, die das Projekt auf diese Weise nachhaltig unterstützt haben.
Bzgl. der Preisgelder in der Gesamthöhe von € 10.000,– haben sich anlässlich des ersten „Workshops“ im Dezember 2003 spontan Klaus Peter Wüllner, Friedrich-Wilhelm Schöneberg und Heinrich Wemhöner als Sponsoren zur Verfügung gestellt.